Der 2020 Krisenblog

Vierundsechzigster Tag

Es wird empfohlen, beim Saunabesuch auf das Wacheln zu verzichten. Die erste der Einschränkungen, die bei mir ernsthaft Kopfschütteln auslöst und die mir als wesentliche Einschränkung meiner Lebensqualität erscheint. In der Homesauna zumindest werde ich mich nicht daran halten.
Was die wahren Änderungen sein werden, die die „heiße Phase“ der Pandemie überdauern bzw. wie sich die Welt und der Alltag nachher umgruppieren werden, ist weiterhin unklar. Die großen Veränderungen werden hintenherum kommen, und (fast) niemand wird sie so vorausgesagt haben. Das hat etwas mit der Komplexität der Welt zu tun, klar. Und damit, dass Voraussagen seriös immer nur sehr begrenzt gemacht werden können. Und dass wir die eigentlich großen Änderungen zumeist erst dann in ihrer Bedeutung erkennen, wenn sie schon geschehen sind. Retrospektiv also. In einigen Jahren werden wir es also wissen, was die Gesellschaft 2020 bewegt haben wird. Auch beruhigend.
Heute hatten wir an der Bertha von Suttner Privatuniversität den Akkreditierungsdialog mit den Gutachter*innen zum Bachelor Soziale Arbeit und zum Master Transformatives Inklusionsmanagement. Ein Frage-Antwort-Spiel mit klugen und interessierten Gesprächspartner*innen. Trotzdem: Es ist eine Prüfungssituation, und solchen gelassen zu begegnen, werde ich in diesem Leben wohl nicht mehr lernen.
Fotografiert habe ich heute nichts, also muss eine Mohnblume aus dem Archiv herhalten. Ist aber eh erst einige Tage alt.
 
2025-11-25 um 16.30.43