Der 2020 Krisenblog
Siebenunddreißigster Tag
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- Erstellt am Sonntag, 23. November 2025 14:09
Es sollte zu Ende gehen. Es hat sich alles normalisiert, einerseits. Das Home Office, die Videogespräche, meine täglichen Spaziergänge, selbst das Tagebuch Es macht sich diese Art alltäglicher Langeweile breit, der Reiz des Neuen ist vorbei.
Gleichzeitig ist es spannend. Es eröffnen sich neue Möglichkeiten, ich bin am Organisieren und Planen und Verhandeln. Das familiäre und das organisatorische WIR entfalten Dynamik. Die Welt ist sichtlich nicht wirklich stehen geblieben. Das ist nur ein oberflächlicher Eindruck. In Wahrheit dreht sie sich weiter, und nicht alles, was in ihr und auf ihr passiert, hat mit dem Virus zu tun und mit dem Shutdown. Es ist nur unsichtbar geworden, soweit es außerhalb des persönlichen Wirkungs- und Ereignishorizontes liegt. Es ist in den Nachrichten kaum aufzufinden, es fehlen selbst die Flugzeuge, die als Boten einer geschäftigen und vernetzten Welt über den Himmel ziehen. Was werden wir sehen, wenn nicht mehr der Kanzler täglich grüßt wie das berühmte Murmeltier? Was werden wir über die Weltereignisse erfahren, die jetzt im Schatten der Pandemie stehen?
Heute ist mir erstmals der Gedanke gekommen, dass mein Tagebuch bald ein Ende haben sollte oder könnte. Nicht gleich, aber bald.
Gestern nächtens, bei meinem Rundgang, schlappten zwei Frösche (oder Kröten? immer diese Ungewissheit) über den Gehsteig und verschwanden dann in einem Garten. Zu Hause sang die Nachtigall, ganz nahe.
Ein UFO ist gelandet.



