Ideen, die einen guten Umgang mit Kindern in der Sozialarbeit der Jugendwohlfahrt ermöglichen (Praxis!)

 

1.       Kinder sind in der "Jugendwohlfahrt" die wichtigsten KlientInnen. Eltern machen ihnen manchmal dabei Konkurrenz.

 

2.      Kinder sind – wenn sie reden– offen, ehrlich und sehr von sich ausgehend. Das ist nicht immer einfach zu ertragen.

 

3.      Kinder wissen – wenn sie schweigen–, dass dies momentan der bessere Weg ist. Sie trauen anderen vielleicht nicht zu, dass sie wirklich verstanden werden oder fürchten sich, ihre Eltern zu verraten oder auch vor "übertriebenen Aktionen". Schweigen von Kindern ist leichter zu ertragen.

 

4.      Kinder wissen über ihre Situation am besten selbst Bescheid. Außenstehende können: Eindrücke vermitteln, Sorgen formulieren, Angebote darlegen, vermitteln, dass jemand da ist, der/die ihnen Gutes will.  Dies muss jedoch erst bewiesen werden.

 

5.      Kinder reden gerne über Dinge, die sie interessieren: Spiele, FreundInnen, Wünsche, Ungerechtigkeiten, Kleidung, Geschwister, Rivalitäten.... Sie sind äußerst neugierig und lernen gerne neue Menschen kennen.

 

6.      Kinder lieben Fragen und sie lieben Antworten auf ihre Fragen oder zumindest Erklärungen.

 

7.      Kinder versuchen sich an Regeln zu halten und sie brauchen Verständnis, wenn sie dies nicht können (Bsp.: "Schulverweigerung").

 

8.      Kinder würden am liebsten alle Probleme ihrer Eltern selber lösen und das Wohlergehen ihrer Eltern ist ihnen viel wert und sehr wichtig. Wenn es ihren Eltern schlecht geht, brauchen sie das Gefühl, dass sich jemand um sie kümmert. Nur dann müssen sie es nicht selber tun.

 

9.      Kinder lieben "Ordnung" und sie wissen gerne, wann was wie mit wem passiert. Sie schaffen es nicht immer, selber Ordnung zu schaffen, aber sie sind meist damit einverstanden, wenn jemand sich mit ihnen darum kümmert.

 

10.   Kinder brauchen das Gefühl, für ihre Eltern wichtig zu sein und auch in schwierigen Zeiten von ihnen geliebt zu werden. Kleine Zeichen dieser "Fürsorge" sind: Karten, Spaziergänge, Ausflüge, Teilnahme an Festen, Telefonate,... und manchmal müssen Eltern daran erinnert werden (z.B. wenn Kinder nicht bei ihnen wohnen). Kleine Teile davon können Eltern (und/oder andere Verwandte) immer übernehmen und sind verpflichtet, dies auch tun.

 

11.   Es sollte bei Besprechungen für Kinder klar sein, wer was tut, welches Ziel das hat (und vielleicht auch wie lange was dauern wird):

§        Was haben sie selber zu tun und welches Ziel hat das?

§        was haben ihre Eltern zu tun und welches Ziel hat das?

§        was hat "das Jugendamt" (die Wohngemeinschaft oder ???) zu tun und welches Ziel hat das?

 

12.   Kinder sind sehr genau und auch daher sind Versprechungen einzuhalten. Dinge, die nicht versprochen werden können (z.B. deine Mama kommt dich sicher besuchen, in einem Jahr bist du wieder zu Hause,...) sind anders – z.B. offen– zu formulieren.

 

13.   Direkte und offene Gesprächsführung mit Kindern ist immer günstig (Ärger, Ratlosigkeit, etc. auch zeigen!). Und es ist günstig, Kinder um ihre Zustimmung zu fragen. Wenn etwas gegen ihren Willen passiert, so ist dies auch so zu deklarieren. Und es ist günstig, Kinder um Entschuldigung zu bitten, wenn sie lange warten mussten, Versprechen nicht eingehalten werden können, man sie falsch eingeschätzt hat, etc.

 

14.   Kinder sind die besten KlientInnen der Welt.