Peter Pantuček-Eisenbacher, Wien/St. Pölten
Musikjahr 2014
- Details
- Erstellt am Samstag, 27. Dezember 2014 16:58
Die Jahres-Compilation 2014
Ich wünsche allen ein feines Jahr 2015! Zum Rübergleiten ein kleiner Rückblick in Musik.Teleman – Cristina
Am Beginn eine Widmung an Christina, mit der es sich so gut leben lässt! Da trifft es sich gut, dass es dieses feine Stück Elektropop gibt.
Wanda – Bologna
Der Hit des Jahres. Ganz Wien, genialische Texte, lauter Hits, alles ein wenig rotzig. Mehr davon!
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Perfume Genius – Queen
Transgender, queer, dieses Jahr war der Song Contest Sieg von Conchita einer der erhebendsten Momente: Mitten in die homophoben Aufwallungen u.a. im immer autoritärer werdenden Russland und die Verbrüderung der Rechtsradikalen mit dem Putin-Regime platzte dieses Statement der europäischen Öffentlichkeit für Toleranz und Offenheit. Trotzdem: musikalisch ist Perfume Genius schon ein anderes Kaliber. Das also auch Conchita gewidmet und der Vision von einer bunten Union, in der viele Lebensformen ihren anerkannten Platz haben.
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Ramsch und Rosen – Grinzinger Schleunige
Eines der besten Konzerte, das wir heuer besucht haben, war das von Ramsch und Rosen mit den Strottern. Weil Ramsch und Rosen weniger bekannt sind und die Strottern es im Vorjahr auf die Jahres-Compilation geschafft hatten, hier das famose Duo.
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The Flaming Lips – Lovely Rita
Meine Langzeitlieblinge haben mit vielen Gästen heuer eine Hommage an das legendäre „Sgt. Pepper“-Album der Beatles veröffentlicht. Danke. Natürlich kann man eine solche Ikone der Musikgeschichte nicht verbessern, aber man kann mit der Erinnerung spielen, sie verfremden. Das haben sie gemacht, und es macht Spaß.
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Kenny Wollesen / Jonathon Haffner / Dalius Naujo – Augo Putins
Auf dem Album „Rasa Rasa“ haben die Musiker aus dem Umfeld von John Zorn traditionelle polyphone litausiche Vokalmusik arrangiert, gemixt. Sehr schön.
Christoph & Lollo – Demokratie
Keine musikalische Offenbarung – aber ein Statement. Das musste in die Jahresauswahl. 2014 war das Jahr, in dem sich Karl Schranz, Marie Le Pen, Christoph Leitl, H.C. Strache und allzuviele meiner ehemals „linken“ Freunde getroffen haben im Anprangern der Kriegstreiberei der EU, während russische Soldaten auf Urlaub in Nachbarländer einmarschieren. Auch ich versteh das alles nicht wirklich.
Dr. John – When You`re Smiling
Altspatz Dr. John spielt sich durch Teile des Song-Universums von Louis Armstrong. Fröhlich.
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Ex Hex – Don´t Wanna Lose
Retro, Rock/Powerpop, 3 Damen erfreuten im Oktober mit ihrem Debutalbum. Eine Gegenthese zu den inszenatorischen eh auch superen Höchstleistungen von z.B. FKA twigs.
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Swans – Some Things We Do
No, was tun wir so? Deskriptive Anthropologie von den Swans, die heuer das Album des Jahres („To Be Kind“) geliefert haben. Langsam, manchmal kakophonisch, achwas: anhören und eintauchen in die Klangwelt der immer besser werdenden Band um Michael Gira.
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Flying Lotus – Turtles
Das ist die kunstvolle Form der Beschäftigung mit dem Tod. Ein famoses Album von Flying Lotus heißt „You´re Dead!“ – naja, stimmt nicht ganz, aber die Musik gehört zum besten dieses Jahres.
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Micah P. Hinson – Love, Wait For Me
Das Album heißt „Micah P. Hinson and the Nothing“. Mit dem Nichts ist er bei einem schweren Unfall in Berührung gekommen, und weil er seine Arme noch nicht wieder verwenden kann, müssen die Instrumente viele Gastmusiker übernehmen. Geworden ist es trotzdem ein glitzerndes Album zwischen Country und Rock mit teils hintergründigen Texten.
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Element of Crime – Rette mich (vor mir selber)
Seit längerem Schunkeln sich Element of Crime durchs Leben. Heuer mit neuem Album, schunkelnd wieder, die Texte seltsam unzusammenhängend. Und trotzdem hört man sichs gerne an, wissend, dass man damit nicht bei der Avantgarde ist. Aber welcher vernünftige Mensch will heutzutage schon bei der Avantgarde (von was überhaupt) sein?
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Mozes and the Firstborn – Bloodsucker
Holländisch, Indie-Punk oder Garage-Pop, wie auch immer. Gehört zu den Stimmungsaufhellern, die man auch so braucht im Leben.
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Guided by Voices – Bad Love Is Easy To Do
Ja eh. Nettes Video. Alte Helden, guter Song.
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Taraf de Hajduks – Corinna Corinna
„From Another World“ heißt das Tribute an Bob Dylan, eingespielt von Bands rund um die Welt. Die seit langem famosen, wie ich höre in ihrem Herkunftsland Rumänien aber unbeachteten (sind ja „Zigeuner“) Taraf de Hajduks eignet sich Corinna Corinna an. Gründlich.
Sierra Leone Refugee Allstars – Can´t Make Me Lonely
Die Flüchtlingsband wieder unterwegs.
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Nguyên Lê with NDR Bigband and Michael Gibbs feat. Youn Sun Nah – Brain Damage
Pink Floyd haben auch ein Album veröffentlicht dieses Jahr. Leider. Das Cover ist so geschmacklos wie die Musik uninteressant. Da ist es schon besser, sich alter Verdienste zu erinnern. Nguyên Lê reinszenierte Dark Side of the Moon mit Bigband. Lunatic.
Dorian Concept – 11.04.2012
Wiener Bastler. Tosca haben auch einen Longplayer veröffentlicht, diesmal fällt die Wahl aber auf den Nachwuchs.
https://pro.beatport.com/track/11-04-2012-original-mix/5670403
Bruce Springsteen – Dream Baby Dream
Der Song ist von Suicide, eine düstere Coverversion von Nene Cherry & The Thing war schon auf einem meiner Jahressampler zu hören. Bruce Springsteen hat 2014 ein Album veröffentlicht („High Hopes“), auf dem er frischer klingt als seit langem. Immer noch gut für´s Gmiat.
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Leonard Cohen – You Got Me Singing
Und noch ein Altmeister. Als ich ins Gymnasium ging, war ich eifersüchtig auf ihn, weil die Mädels, die ich schätzte, so auf ihn abgefahren sind. Das kann ich jetzt etwas lockerer nehmen. „Popular Problems“ heißt sein 2014er-Album, und ich hoffe sehr, ihn noch einmal Life sehen zu können.
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2014 ppe